Europa: Mehr Elektroautos abgesetzt als Diesel

Der Trend geht zum Stromer. Reine Elektroautos erreichten im Juni einen Marktanteil von rund 15 Prozent – erstmals mehr als Dieselautos. Doch es gibt ein enormes Nord-Süd-Gefälle.

Deutlich vorn Zum erstenmal kommen mehr Elektroautos auf den EU-Markt als Diesel (Foto: acea)
Deutlich vorn Zum erstenmal kommen mehr Elektroautos auf den EU-Markt als Diesel (Foto: Acea)

Die Zahlen des Verbandes der europäischen Autobauer Acea sprechen eine deutliche Sprache: Alle elektrischen Antriebe, also Hybrid, Stecker-Hybrid und reine Elektroautos zusammengenommen, kamen die Elektriker mit 47,3 fast auf den gleichen Marktanteil wie die reinen Verbrenner. Im Juni des vergangenen Jahres kamen die diversen Elektroantriebe hingegen nur auf 24,3 Prozent. Im diesjährigen Juni mussten sich die Diesel-Vehikel mit nur 13,4 Prozent mit einem mageren vierten Platz hinter den Vollstromern begnügen. Letztere erreichten einen Marktanteil von 15,1 Prozent. Ein Jahr zuvor kam der Anteil an den sogenannten BEVs (Battery Electric Vehicles) nur auf 10,7 Prozent. Der BEV-Absatz war um 66,2 Prozent auf 158 252 Einheiten gestiegen.

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Den größten Anstieg bei den Elektroautos verzeichneten die Niederlande mit 90,1 Prozent, gefolgt von Deutschland mit 64,4 Prozent und Frankreich mit 52 Prozent. Bei unseren holländischen Nachbarn betrug der Absatzanteil der BEVs im vergangenen Monat beachtliche 33,6 Prozent, bei den Franzosen 17,4 Prozent und in Deutschland 18,9 Prozent.

Club-Med-Länder weit hinten

Spitzenreiter im Stromern sind – wie zu erwarten – die Norweger mit einem Absatzanteil von 82,2 Prozent. Offensichtlich besteht in Europa ein Nord-Süd-Gefälle. Denn auch in Ländern wie Schweden, Dänemark oder Finnland liegt der Absatzanteil der batterie-elektrischen Autos deutlich über 30 Prozent. Bei den Mittelmeeranrainern pendelt er – Frankreich ausgenommen – gerade mal um die fünf Prozent.

Deutschland: Stecker-Hybride im Abwind

In Deutschland war der Gesamtabsatz für Pkw nach dem Pandemie-Einbruch in den vergangenen zwölf Monaten um 25 Prozent wieder gewachsen. Erfreulich: Die 64,4 Prozent Zuwachs bei den Stromern signalisieren, dass die Zusammensetzung des deutschen Wagenparks sich zunehmend zugunsten der batterie-elektrischen Fahrzeuge ändert. Inzwischen ist mit 18,9 Prozent fast jedes fünfte abgesetzte Auto in Deutschland ein Vollstromer. Einen starken Einbruch gab es hingegen bei den Stecker-Hybriden. Hier bewirkte der Wegfall der Förderung seit Anfang des Jahres einen Rückgang um 39 Prozent. Nur noch magere 5,7 Prozent beträgt der Absatzanteil der sogenannten PHEVs. Im Vorjahresmonat war er mit 11,7 Prozent etwa doppelt so hoch.

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