LNG: Der Transport von Flüssiggas birgt Gefahren

Wenn Geldanleger mit Rückzug reagieren, ist das nicht selten ein Warnsignal. Ein solches gab es jetzt beim Transport von Flüssiggas, kurz: LNG. Wie sicher ist die Gasbeschaffung, mit der Wirtschaftsminister Robert Habeck Russland ausbremsen will?

Älterer LNG-Tanker: Proteste gegen Erdgasverflüssigung (Foto: djedj / pixabay)

Im Nahen Osten drohte die islamistische Miliz Hisbollah Israel mit Angriffen, um die Förderung und den Transport von Erdgas aus Israel zu verhindern. Zur gleichen Zeit explodierte im US-Bundesstaat Texas eine Großanlage zur Produktion von Flüssigerdgas (LNG). Ein vor Anker liegender LNG–Tanker wurde in sichere Entfernung geschleppt, die Börse reagierte prompt: Einige Wertpapiere, mit denen sich Erdgas an der Börse handeln lässt, verloren um etwa sechs Prozent an Wert. Offenbar denken Anleger, das Verschiffen von Gas ist nicht ungefährlich.

Bedrohungen durchgespielt

Tatsächlich handelt sich Deutschland mit der Idee von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine mit Flüssiggas etwa aus dem autoritär regierten Katar auszubremsen, neue Gefahren ein. So haben Experten Szenarien durchgespielt, zu welchen Katastrophen es kommen kann, wenn ein LNG-Tanker Ziel eines Attentats wird oder aus anderen Gründen explodiert: von Erstickungsgefahren bis zu verheerenden Explosionen. Das gilt sowohl für die Umgebung als auch für die Besatzung des Schiffs.

Britische Bürgerinitiative fürchtet brennende Städte

Zwar meint Gerd-Michael Würsig von der technischen Überwachungsorganisation DNV-GL. „Die Sicherheitsstatistik von LNG-Tankern ist hervorragend, bisher gab es keine Totalverluste.” Gleichwohl gibt es Proteste gegen LNG-Anlagen. Anwohner in den USA, in Frankreich und in England wehren sich aus Sorge vor Unfällen. So befürchten Mitglieder der britischen Bürgerinitiative „Safe Haven”, verpufftes Gas könnte Feuer fangen und ganze Städte in Brand setzen.

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