Nicht quengelnde Naturschützer bringen den Bau von Windmühlen massenhaft rechtlich zu Fall. Am häufigsten verhindert die Flugsicherung die Errichtung neuer Anlagen – aber auch das Militär.
Zwei Prozent der Fläche in Deutschland soll der Errichtung von Windkraftanlagen dienen. So will es der neue Bundeswirtschaftsminiser Robert Habeck von den Grünen. Zwar dürften Naturschützer und in deren Schatten die AfD deswegen nicht nachlassen, am Ort gegen neue Windmühlen Stimmung zu machen und zu prozessieren. Doch deren Verhinderungskraft wird offenbar vielfach überschätzt. “Eine umfangreichere, allerdings auch nicht repräsentative Betreiberumfrage der Fachagentur Windenergie an Land im Jahr 2019 ergab, dass lediglich 500 Megawatt Windenergie aus Artenschutzgründen beklagt waren”, so Silke Christiansen und Holger Ohlenburg vom Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) in Berlin.
Militärs zetteln jeden dritten Streit um neue Anlagen an
Die hauptsächlichen Verhinderer sitzen woanders. “Hingegen konnten Vorhaben mit insgesamt 4 800 Megawatt aus Gründen der Flugsicherung und weitere 3 600 Megawatt aufgrund militärischer Luftraumnutzung nicht genehmigt werden”, so die KNE-Experten. Demnach stellten sich in jedem dritten Streitfall Militärs gegen neue Windparks.
Kommunen im Fadenkreuz
Grünen-Frontman Habeck hatte vor gut einem Jahr einen Burgfrieden mit Vogelschützern geschlossen, um deren Widerstand gegen die Windkraft zu mäßigen. Den Streit mit Militärs überlässt er jetzt den Kommunen, an denen es liegt, die im Rahmen seines Zwei-Prozent-Ziels die Flächen für neue Anlagen auszuweisen.
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