Meist wird die Wärmepumpe außen installiert. Doch wo das nicht geht oder Stress mit Nachbarn droht, ist die Innenaufstellung eine Alternative.
Bei manchem sensiblen Zeitgenossen pfeift es schon im Ohr, wenn er nur Wind davon bekommt, dass auf dem Nachbargrundstück eine Wärmepumpe aufgestellt werden soll. „Sichtschall“ spötteln Fachleute über dieses Phänomen. Dennoch ist es natürlich wahr, dass selbst bestens gekapselte Geräte nicht völlig geräuschlos arbeiten. So liegt die Überlegung nahe: Warum sich mit dem Nachbar verkrachen und einen juristischen Streit riskieren? Ist nicht die bessere Alternative, die Wärmepumpe innen zu installieren?
Die Wärmepumpe im Keller stört auch optisch nicht
Bei unseren Nachbarn in der Schweiz ist die Innenaufstellung längst Standard, berichtet das Fachmagazin haustec. Vor allem im Neubau. Doch auch bei uns wächst das Interesse laut Anbieterangaben an dieser Variante. Ihre wichtigsten Vorzüge: Im Haus ist die Anlage vor der Witterung sowie Diebstahl und Vandalismus geschützt. Sie kann nicht einfrieren. Schließlich stört sie dort auch optisch nicht, anders als beispielsweise im Garten.
Wanddurchbrüche notwendig
Zu den Nachteilen den Innenaufstellung gehört: Das Gerät nimmt dort Platz weg. Es muss rundum zugänglich sein, etwa für die Wartung. Der Einbau erfordert zudem zwei Wanddurchbrüche von rund 56 Zentimeter Durchmesser in der Außenhülle. Über die Kanäle saugt die Wärmepumpe die Luft an, der sie Energie fürs Heizen entzieht. Anschließend entfleucht die Luft über den zweiten Durchlass zurück ins Freie (siehe Grafik unten). Kommt nur das Dachgeschoss als Aufstellungsort infrage, muss geprüft werden, ob der Boden das Gewicht tragen kann.
Plant der Architekt die Voraussetzungen im Neubau ein, kommt die Installation nach Einschätzung des kommunalen Energieversorgers Entega aus Darmstadt sogar meist etwas billiger als die Außenvariante. Experten taxieren die Gesamtkosten auf zwischen 18 000 und 19 000 Euro für ein übliches Einfamilienhaus .
Innen-Wärmepumpe im Neubau günstig
Davon geht die staatliche Förderung runter, die je nach Einkommensverhältnis einige Tausend Euro betragen kann. „Die Bundesförderung für effiziente Gebäude macht keinen Unterschied zwischen innen und außen aufgestellten Geräten“, betont Joel Grieshaber, Referent beim Bundesverband Wärmepumpe (BWP).
In Bestandsgebäuden kann es etwas teurer werden, je nachdem wie kompliziert und aufwendig die Umbauarbeiten ausfallen. Zu berücksichtigen ist aber auch: Alle Experten rechnen mit nachhaltig sinkenden Preisen für Wärmepumpen in absehbarer Zeit.
Praktisch alle gängigen Hersteller führen Luft-Wärmepumpen für innen im Programm – von Vaillant und Wolf über Viessmann und Stiebel-Eltron bis zu Dimplex und Ratiotherm. Wem ein Kauf zu teuer ist, oder wer findet, dass sich ein solcher in seinem Alter nicht mehr lohnt, bietet sich ein Ausweg an. Versorger wie Entega vermieten Wärmepumpen auch, kümmern sich um Aufstellung, Wartung und Reparatur.
Auch auf den eigenen Geräuschschutz achten
Übrigens sollte man über alle Rücksicht auf den Nachbarn seine eigene akustische Empfindlichkeit nicht vergessen. Denn natürlich säuseln die Aggregate auch innen leise vor sich hin. Sie müssen daher beispielsweise unbedingt schallentkoppelt montiert werden, damit sich das Geräusch nicht im ganzen Haus ausbreiten kann. Und eine Tür zum Wohnbereich hin, wäre ebenfalls wichtig.
Mehr: haustec entega energieheld
Interessant zu wissen, dass selbst gekapselte Geräte nicht völlig geräuschlos arbeiten. Das war mir noch nicht klar. Eine Wärmepumpe zu installieren ist ja hochaktuell und das wäre ein Faktor.