Neue Zahlen zeigen, dass Kohlekraftwerke in China zunehmend nur noch laufen, um den Spitzenbedarf an Strom zu decken. Damit ist das Land auf bestem Weg, die Energiewende zu schaffen.
Bei der Schuldzuweisung für die Erderwärmung wird gern mit unseriösen Zahlen operiert, um von den Sünden der westlichen Industriestaaten und der arabischen Öl- und Gasförderer in den vergangenen Jahrzehnten abzulenken. Dazu gehört, China als größten CO2-Emittenten zu brandmarken, obwohl der Pro-Kopf-Ausstoß in der Volksrepublik in etwa auf dem Niveau von Deutschland und deutlich unter dem der US-Amerikaner liegt. Ein weiteres Beispiel für das China-Bashing ist die Kritik am Bau neuer Kohlekraftwerke im Reich der Mitte. Doch bei genauer Betrachtung ist die Botschaft dahinter nicht eine Erhöhung des CO2-Ausstoßes, sondern das Gegenteil: eine Minderung der klimaschädlichen Emissionen durch Kohlemeiler. Denn unterm Strich sinkt in China die Stromproduktion mit Kohle, wie eine Analyse neuester Zahlen zeigt, und die Energiewende in dem Riesenreich schreitet voran.
Kohlestrom in China geht massiv zurück
Grund für diese Entwicklung: China nimmt mehr Kohle-Power vom Netz als neu in Betrieb installiert wird. Zwar nehmen in diesem Jahr Kohlemeiler mit einer Leistung von 129 Gigawatt neu die Arbeit auf. Zudem wurden 52 Gigawatt genehmigt, wovon 37 Gigawatt sich schon im Bau befinden, und 41 Gigawatt wurden neu angekündigt. Gleichzeitig hat China aber 775 Gigawatt an Kohlemeilern entweder ab- oder erst gar nicht angeschaltet.oder wurden nicht in Dienst gestellt. Damit stehen jedem neuen oder geplanten Gigawatt Kohlestrom rechnerisch mehr als drei Gigawatt weniger gegenüber. Das heißt, die Kohlestromproduktion geht unterm Strich massiv zurück. Gleichzeitig kommen 50 Prozent mehr Leistung an zusätzlicher Solar-, Wind- und Wasserkraft als an neuen Kohlemeilern hinzu.
Kohlemeiler für Spitzenbedarf
Die Reduzierung der Kohlekraft bedeutet auch, dass diese zunehmend eine andere Rolle bei der Stromversorgung Chinas übernimmt. Denn die Kohlekraft wird immer weniger für den aktuellen Bedarf sondern viel mehr zur Abdeckung von Bedarfsspitzen benötigt. So lag die Auslasrtung der chinesischen Kohlekraftwerke im vergangenen Jahr nur noch bei 49 Prozent, Tendenz abnehmend. Dies ist zwar immer noch mehr als doppelt so viel wie 2020 in Deutschland. Die Idee der deutschen Ampel-Regierung, zur Absicherung der Stromversorgung hier zu Lande auf verflüssigtes Erdgas (LNG) zu setzen, wird von US-Experten jedoch scharf kritisiert, da die Produktion und Verteilung von LNG noch klimaschädlicher sei als Kohle.
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Ich weiß nicht, woher die Info bzgl. China stammt. Fakt ist, dass der absolute Kohleverbrauch zur Stromerzeugung steigt und 2023 ein neues Allzeithoch erreichte. Dabei lag 2023 der Kohlestrom anteilig bei 68%, da kann man kaum von Spitzenlast sprechen. Auch die installierte Leistung der Kohlekraftwerke nimmt jährlich zu.