Warum sich Extremwetter häufen

Vermeintliche Jahrhundertregenfälle und -dürren treten inzwischen fast im Wochentakt auf. Gerade trifft es Kanada. Auslöser für die Häufung ist eindeutig die Erderhitzung. Spanische Forscher belegen den Zusammenhang in einer neuen Studie.

Überflutetes New Orleans nach Wirbelsturm Katrina Diesmal trifft es den Westen Kanadas Foto: pixabay

Der Hafen von Vancouver ist wegen Erdrutschen und überspülten Gleisen vom wichtigen Eisenbahnverkehr abgeschnitten. Betreiber mussten Ölpipelines schließen. Schlammmassen spülten Autos von Highways. Retter mussten die Bewohner ganzer Ortschaften vor den Wasserfluten in Sicherheit bringen. Es gibt Tote, Vermisste und Verletzte.

Nie gekannte Wassermassen stürzen vom Himmel

Inzwischen sind es fast schon allzu vertraute Bilder. Wie jetzt an der Westküste Kanadas überschwemmt tagelanger Starkregen riesige Landstriche, gefährdet Menschenleben und richtet massive ökonomische und ökologische Schäden an. Gerade war noch Sardinien massiv betroffen, im Frühjahr erlebten die Menschen an der Ahr und Erft, was es bedeutet, wenn es nie gekannte Wassermassen in kurzer Zeit vom Himmel schüttet.

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Das Gegenstück sind monatelange Dürreperioden. Beide Katastrophenphänomene haben denselben Verursacher. Das weist der Klimawissenschaftler Alexander Robinson, der an der spanischen Universidad Complutense de Madrid (UCM) forscht, in einer gerade veröffentlichten Studie nach: den Menschen. “Die außergewöhnliche Häufung von Extremwetterereignissen ist nur durch den menschengemachten Temperaturanstieg zu erklären.”

Es wird noch schlimmer kommen

Schon ein Anstieg um 0,2 Grad Celsius pro Dekade, so Robinson, erhöhe die Wahrscheinlichkeit des Auftretens extremer Unwetter drastisch – und zwar global. Die Häufigkeit von Rekordhitzen steigt um den Faktor Acht; und mindestens jede vierte neue Rekordflut ist auf den Klimawandel zurückzuführen, zeigen seine Computersimulationen.

Forscher der Universität Arizona sehen weltweit ein Viertel mehr Risikogebiete für Überschwemmungen. Was wir gerade beobachteten, sei erst der Auftakt zu Umwetterserien, warnt der Hamburger Klimaforscher Mojib Latif. “Es wird noch schlimmer kommen.”

Schäden wachsen ins Uferlose

Mit dem bedrohlichen Anheizen der Naturgewalten wachsen auch die ökonomischen Kosten ins Uferlose. Hurrikan Katrina verursachte in New Orleans und Umgebung Schäden von mindestens 125 Milliarden US-Dollar. Die Kosten der Flutkatastrophe an Ahr und Erft belaufen sich laut Bundesregierung auf unglaubliche fast 30 Milliarden Euro. In Vancouver rechnet der Hafenbetreiber mit täglichen Verlusten von bis zu 440 Millionen US-Dollar, bis die zerstörten Gleise repariert sind.

Es ist nicht mehr zu übersehen. Nichthandeln gegen die Klimakrise wird extrem teuer.

Mehr: sabcnews phys.org

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