Alles spricht von den Herstellern der Windräder, aber keinen von denen, die sie errichten. Der größte von ihnen ist das kaum bekannte Bauunternehmen Max Bögl – ausgerechnet aus Bayern, wo die CSU den Ausbau der Windenergie mit allen Mitteln bremst.
Nordex, Siemens Gamesa, Vestas – wenn sich in Deutschland Windräder drehen, pappen fast immer die Logos bekannter Hersteller auf den Generatoren. Dabei geht unter, dass es einen weiteren großen Profiteur beim Ausbau der Windkraft hier zu Lande gibt: die Firmengruppe Max Bögl mit Sitz in Sengenthal in der Oberpfalz. Die Bayer errichten praktisch jede zweite neue Windmühle zwischen Waterkant und Alpenrand mit einer Nabenhöhe von mehr als 159 Meter. Und die Kapazitäten sollen ausgebaut werden. Bisher verließen rund 400 Türme für Windräder pro Jahr die Werke am Firmensitz im Freistaat sowie in Osterrönfeld in Schleswig-Holstein . Im kommenden Jahr sollen es 600 werden, eine Steigerung um weitere 200 pro Jahr sei möglich, heißt es aus dem Unternehmen.
Leistungsstärkstes Windrad an Land
Das größte aktuelle Projekt der Bayern ist zugleich eine Weltprämie. Denn mit seiner Höhe von 285 Meter und einer Leistung von sieben Megawatt ist die Anlage, die Max Bögl gerade auf dem knapp 600 Meter hohen Winneberg in der Nähe der Unternehmenszentrale errichtet, das weltweit leistungsstärkste Windrad an Land. Ironie des Erfolgs vor der Haustür: Zusammen mit dem grün regierten Baden-Württemberg zählt ausgerechnet das CSU-beherrschte Heimatland des Unternehmens zu den großen Windkraftverhinderern Deutschlands.
Windraderrichtung zweitwichtigste Sparte
Die Firmengruppe Max Bögl beschäftigt rund 6 5000 Mitarbeiter weltweit und macht nach eigenen Angaben einen Umsatz von zwei Milliarden Euro pro Jahr. Überregional bekannt wurde das Unternehmen in seiner Branche bisher etwa durch den Bau von U-Bahnhöfen in Amsterdam oder die Errichtung der Träger der Transrapid-Bahn in Shanghai. Nach der Sparte Hochbau ist das Geschäft rund um die Windkraft inzwischen das zweitstärkste des Unternehmens.
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