Die renommierte US-Tageszeitung “New York Times” kürt BMW zum “Überraschungssieger bei Elektroautos”

Zu Hause für das Festhalten am Verbrenner kritisiert, heimst BMW in den USA ein großes Lob ein – von der renommierten Tageszeitung New York Times, die den deutschen Hersteller zum “Überraschungssieger bei Elektroautos” kürt. Wie das?

BMW-Zentrale in München: Für die “New York Times” der “Überraschungssieger bei Elektroautos” (Foto: Alexas_Fotos / pixabay)

In Deutschland wird BMW-Chef Oliver Zipse von einigen gescholten, weil er sich weigert, dem bayrischen Autobauer ein Datum für den Ausstieg aus dem Verbrennermotor zu verordnen, während das Unternehmen durchaus auch Elektroautos baut. Jenseits des Atlantiks kommt die Doppelstrategie hingegen offenbar ausgesprochen gut an. So hat die renommierte US-Tageszeitung New York Times BMW jetzt zum “Surprise Winner in Electric Vehicles” gekürt, zu deutsch: zum “Überraschungssieger bei Elektroautos”. Den Grund für die Auszeichnung könnte man so zusammenfassen: BMW versteht es, seine Anlagen zwar weiterhin mit Verbrennern auszulasten, gleichzeitig aber die Produktion von Elektroautos immer weiter hoch zu fahren – und dies an den gleichen Montagebändern. Das sorgt für eine stetige Auslastung der Fabriken, während andere Hersteller über fehlende Aufträge für ihre reinen Elektroauto-Linien klagen.

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75 Prozent Wachstum bei Elektroautos

Untermauert wird die Sichtweise der New York Times durch die Zahlen. So verkaufte BMW im vergangenen Jahr gut 2,55 Millionen Fahrzeuge (der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce). Das waren 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr und markierte einen neuen Absatzrekord. Der Schwung für das Wachstum kam jedoch von den Elektroautos, deren Absatz um fast 75 Prozent zugelegte, also mehr als zehnmal so viel. Von den Stromern verkaufte BWM 376 000 Fahrzeuge, in diesem Jahr sollen es mehr als eine halbe Million werden.

Verbrenner als sanfter Übergang zur Elektromobilität

Die Aussichten, dass der gute Lauf der Bayern bei den Elektroautos anhält, scheinen nicht schlecht. Denn BMW investiert gerade in eine reine Elektroauto-Architektur, genannt NCAR. Die “Neue Klasse” soll im kommenden Jahr auf den Markt kommen und dazu führen, dass BMW dann jedes zweite Auto in seiner elektrischen Variante verkauft. “Wir würden unsere traditionellen Kunden verlieren, wenn wir ihnen zu verstehen geben würden: Ihr seid Teil der alten Welt”, so Zipse in der New York Times zu seiner Doppelstrategie. Genau das passiere aber, wenn man ständig das Ende der Verbrenner propagiere. Die Kunden, die weiterhin Benziner oder Diesel kaufen wollen, würden dann zur Konkurrenz überlaufen, statt später ein Elektroauto zu kaufen. Bei einem sanften Übergang bleibe es jedem selbst überlassen, wann er diesen Schritt unternehme.

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