Es ist ein Projekt der Superlative: Das Emirat am Persischen Golf startet den Bau der größten Null-Emissions-Stadt der Welt für 100 000 Einwohner. Hier die Details.

Computeranimation: URB
Kuwait verbinden die meisten Menschen spontan mit seinem Ölreichtum und weniger mit Klimaschutz. Doch der Ehrgeiz des aktuellen Regenten, Scheich Nawaf al-Ahmad Al-Sabah, ist es, beide Aspekte zu verbinden und ein Modellland für die ökologisch vorbildliche Null-Emissions-Stadt zu werden. XZero City macht den Auftakt dazu.
In der Null-Emissions-Stadt kommen Strom und Wärme aus grünen Quellen
Auf 1600 Hektar im Süden Kuwaits sollen 30 000 Wohnungen für 100 000 Einwohner entstehen. Strom und Wärme stammen zu 100 Prozent aus erneuerbaren, vor allem solaren Quellen. Das Trinkwasser wird wiedergenutzt, Abfälle gesammelt und aufbereitet. Ein engmaschiges, begrüntes Netz aus Parks sowie separaten Fuß-, Rad- und Joggerwegen durchzieht das Areal. Autos sind verbannt. Grüne Mobiliät in Reinform eben. Die meisten der Einwohner sollen ihrer Arbeit vor der Haustür nachgehen können. Die Planer kalkulieren mit 30 000 grünen Jobs.




Damit nicht genug. Aquafarmen, Gewächshäuser und Gemeinschaftsgärten sollen die Bewohner täglich mit frischem Obst, Gemüse und Fisch beliefern. Das Ziel ist eine selbstgenügsame Stadt, die sich im Prinzip komplett selbst versorgen kann und weder die Umwelt noch das Klima belastet.
XZero City ist nicht der erste Traum auf der arabischen Halbinsel, eine ideale Ökostadt zu erschaffen. Lange gehörtem dem Entwurf des britischen Stararchitekten Sir Norman Foster von Masdar City im Emirat Abu Dhabi die Schlagzeilen. Vollendet ist sie allerdings bis heute nicht.
Messlatte für künftige Ökostädte
Inzwischen vertrauen die Investoren eher heimischen Baumeistern. Mastermind hinter XZero City ist Baharash Bagherian, Chef des Immobilien- und Beratungsunternehmens URB in Dubai. Selbstbewusst erläutert er seine Vision (siehe auch Video unten). “ XZero ist ein neues Paradigma für grünes urbanes Leben und eine neue Messlatte für künftige Ökostädte.“ Und er fügt hinzu: „Städte nach den höchsten Standards der Nachhaltigkeit zu bauen, ist nicht länger eine Möglichkeit, sondern eine Notwendigkeit.“
Für Europa und anderen Teilen der Welt taugen solche am Reißbrett entworfene Metropolen allerdings wenig. Hier stehen die Verantwortlichen vor der Herkulesaufgabe, bestehende Strukturen klimagerecht umzubauen. Und von Neu Delhi über Paris bis Singapur gehen sie ans Werk. Besonders ehrgeizig zeigt sich Barcelona: Innerhalb von zehn Jahren soll die katalanische Metropole zur „Green City“ werden. Mit jeder dritten Straße als autofreien Zone.
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