Lieferdienst Flaschenpost schaltet um auf Elektroautos

Der vom Bielefelder Lebensmittelkonzern Oetker übernommene Lieferdienst Flaschenpost will seine Flotte schrittweise auf Elektroautos umstellen – und nicht nur das.

Lieferdienst Flaschenpost von Oetker: 1000 Elektroautos werden Teil der Flotte (Foto: Flaschenpost)

Eine Milliarde Euro machte der Biefelder Lebensmittelkonzern Oetker vor rund drei Jahren locker, um den Lieferdienst Flaschenpost zu übernehmen. Jetzt legt der Puddingriese den Schalter bei dem Startup um – von fossilem Treibstoff auf Strom. 1000 Elektroautos unterschiedlicher Hersteller will die Oetker-Tochter in diesem Jahr anschaffen. Bis Ende 2023 soll dadurch die Hälfte der Ausliefertouren stromgetrieben erfolgen, statt in Fahrzeugen mit Verbrennermotoren.

Eigene Ladestationen geplant

Dabei will es der Lieferdienst, der nebenbei wegen seiner Arbeitsbedinungen in der Kritik steht, allerdings nicht belassen. Um stets startklar zu sein, baut Flascheinpost an seinen 33 Lagerstandorten eine eigene Ladeinfrastruktur auf. Das macht das Unternehmen unabhängig von anderen Ladestationenbetreibern, die teilweise schon mehr als einen Euro pro Kilowattstunde Strom verlangen, rund mehr als das Zweieinhalbfache des Preises etwa für Haushhaltstrom.

7,6 Millionen Euro Subventionen

Die Umstellung auf Stromer bei Flaschenpost ist ein gute Nachricht für die Elektroauto-Hersteller. Denn Flottenbetreiber gelten als wichtige Akteure, die helfen, die Zahl der Elektro-Autos auf deutschen Straßen zu erhöhen. So hat der Münchner Autovermieter Sixt angekündigt, 100 000 Fahrzeuge des chinesischen Elektroautoherstellers BYD zu kaufen. Dass Flaschenpost nun auf Strom macht, liegt aber auch den Subventionen, die die Tochter des milliardenschweren Backpulver-Konzerns aus dem Westfälischen für den Erwerb von Elektro-Transportern erhält. So streicht Flaschenpost dank der „Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur“ des Bundesverkehrsministeriums 7,6 Millionen Euro an staatlichen Zuschüssen für die Elektrifzierung seiner Flotte ein.

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