Neue Studie über Gefahren durch Glyphosat: Geht die EU gegenüber Bayer und Agrarlobby in die Knie?

Die EU muss in diesem Jahr über die weitere Zulassung von Glyphosat entscheiden. Wird sie neue Erkenntnisse über schädliche Nebenwirkungen des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels ernstnehmen oder gegenüger dem Hersteller Bayer und der Agrarlobby einknicken?

Unser täglich Gift gib uns heute: Neue Erkenntnisse über die Schädlichkeit von Glyphosat werden zum Lackmus-Test für die EU-Kommission, ob sie diese ernst nimmt oder gegenüber Hersteller BASF und der Agrarlobby einknickt (Foto: Erich Westerndarp / pixabay)
Unser täglich Gift gib uns heute: Neue Erkenntnisse über die Schädlichkeit von Glyphosat werden zum Lackmus-Test für die EU-Kommission, ob sie diese ernst nimmt oder gegenüber Hersteller BASF und der Agrarlobby einknickt (Foto: Erich Westerndarp / pixabay)

2023 muss die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit eine wichtige Entscheidung treffen: Wird sie Glyphosat weiter für unbedenklich für die menschliche Gesundheit erklären und damit die Zulassung verlängern? Immerhin bescheinigt die Weltgesundheitsorganisation dem umstrittenen Unkrautvernichtungsmittel eine “wahrscheinlich krebserregende Wirkung”, der Hersteller Bayer aus Leverkusen bei Köln wehrt sich seit Jahren mit Milliarden gegen Kläger vor US-Gerichten. Oder wird die EU neueste Erkenntnisse über die Schädlichkeit des Pflanzengifts berücksichtigen und neben Privatkunden künftig auch Landwirten den Einsatz des weltweit verbreiteten Unkrautkillers untersagen? Die Fragen stellen sich so drägend wie lange nicht mehr. Denn die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich und das Bundesamtes für Naturschutz haben in einer neuer Studie herausgefunden: Auf Glyphosat beruhende Unkrautvernichtungsmittel, sogenannte Glyphosat-basierte Herbizid (GbH), gefährden das Leben von Insekten. “Die Gefahr, die von der direkten insektiziden Wirkung von GbH nach oraler Aufnahme ausgeht, ist für die Umweltsicherheit von großer Bedeutung und offenbart eine Lücke in der behördlichen Risikobewertung”, so das Fazit der Forscher.

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Eingesprühte Larven sterben

Der Wink mit der Giftkeule an die Adresse der EU beruht auf Versuchen mit Insekten. Dabei besprühten Forscher Eier von Florfliegen mit GbH. Daraufhin zeigte sich, dass die Larven sich nicht entwickelten und starben. Die glyphosatbasierten Stoffen war für die Insekten sogar toxisch, wenn die Konzentration deutlich unterhalb der erlaubten Spritzmenge lag. Damit stellt sich nicht nur verschärft die Frage nach der Schädlichkeit von Glyphosat auch für den Menschen. Gleichzeitig könnten durch Glyphosat-Verbindungen direkt und indirekt auch andere Insekten leiden oder gar ausgerottet werden – mit unkalkalkulierbaren Folgen für das ökologische Gleichgewicht.

Glyphosat entzieht indirekt Lebensgrundlage

Nicht von ungefährt warnt Sabine Riewenherm, die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, indirekt die EU, gegenüber Bayer und der Agarlobby einzuknicken. “Werden Ackerbegleitkräuter durch Glyphosat großflächig beseitigt, verschwinden damit auch unweigerlich Arten, denen so die Lebensgrundlage entzogen wurde.”

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