Eine Umfrage zeigt: Sorgen über Reichweite und Kosten von E-Autos verflüchtigen sich nach dem Kauf zumeist. Mehr Schnelllader gewünscht.
Das Auslaufen der üppigen staatlichen Prämien beim Kauf eines E-Autos beflügelte zuletzt die Nachfrage hier zu Lande. Andererseits halten sich hartnäckig Bedenken, die Interessenten drei Mal über den Eintausch ihres Verbrenners gegen ein Steckerfahrzeug nachdenken lassen. Ganz oben steht die Furcht, mit leerer Batterie liegen zu bleiben. Gefolgt von der Sorge, ob das Laden zuhause klappt und dem Ärger über hohe Anschaffungs- und Betriebskosten. Und es gibt einen großen Wunsch: Die Einrichtung von mehr Schnelllader-Säulen, damit das Füllen des Akkus nicht zur Geduldsprobe wird.
Schnelllader für E-Autos beliebt
Das besagen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Dachverbands der Energiewirtschaft BDEW unter 3000 Nutzern. Sie zeigt zudem: Im Lichte der realen Erfahrungen mit den Stromern lösen sich die ursprünglichen Bedenken zumeist in Luft auf.
Beispiel Reichweite: 68 Prozent der Befragten befürchteten vor dem Kauf Probleme damit. Nur für acht Prozent haben sich diese im Alltagsbetrieb bestätigt. Ähnlich verflüchtigten sich die Sorgen vor dem Laden daheim und hohen Ladekosten für den Strom (siehe Grafik unten).
100 000 Ladestationen für E-Autos bundesweit
Hinsichtlich der Lademöglichkeiten konzedieren die Befragten eine positive Entwicklung. Tatsächlich zählt die Bundesnetzagentur inzwischen bundesweit rund 100 000 Ladestationen – fast 14 000 mehr als zu Jahresbeginn. Fast zwei Drittel der E-Fahrer findet heute das Laden denn auch besser als früher das Tanken.
Dennoch wünschen sie sich mehr Turbo-Stationen, die die elektrische Energie mit einer Leistung von mindestens 300 Kilowatt in den Batteriespeicher pumpen und so die Wartezeiten enorm verkürzen. Ein beträchtlicher Teil der neuesten Stromer fährt mit der sogenannten 800-Volt-Technologie. Mit ihr dauert das Tanken von Strom – entsprechend ausgerüstete Schnelllader vorausgesetzt – kaum länger als Diesel oder Benzin nachzufüllen.
Größte Hürde bei der Kaufentscheidung, auch das zeigt die Umfrage, bleiben laut BDEW-Chefin Kerstin Andreae die hohen Anschaffungskosten. “E-Autos müssen im Vergleich zu Verbrennern günstiger werden“, so ihr Appell, gerichtet vor allem an die hiesige Autoindustrie. Die könnte Batteriefahrzeuge für weniger als 25 000 Euro bauen – und dennoch daran verdienen. Das zeigt eine Studie.
E-Auto-Ziel in Gefahr
Sinken die Preise nicht merklich, werde das Ziel verfehlt, dass 2030 rund 15 Millionen E-Autos in Deutschland zugelassen sind, befürchtet Andreae. “Mit den aktuellen Rahmenbedingungen werden wir nur auf acht bis zehn Millionen E-Pkw kommen.”
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