BYD aus China senkt Preise für seine Elektroautos in Deutschland – ist das der Beginn einer Preisschlacht?

Nach dem Wegfall der Subventionen für Elektroautos reduziert der chinesische Hersteller BYD die Preise für seine Stromer in Deutschland. Der Angriff zielt auf Tesla und VW und könnte den Beginn einer Preisschlacht markieren.

Elektroauto Atto 3 von BYD: Chinesischer Hersteller senkt Preise um 15 Prozent (Foto: BYD)

Keine vier Wochen ist es her, dass die Ampel mit dem Grünen-Wirtschaftsminister Robert Habeck und der Grünen-Umweltministerin Steffi Lemke die Prämien für Elektroautos hier zu Lande einfach strich. Da schaltet der chinesische Hersteller BYD um auf Attacke – und senkt die Preise für seine Elektroautos in Deutschland beträchtlich, im Schnitt um 15 Prozent. Was dies bedeutet, zeigt sich besonders deutlich am Atto 3, für den die hiesigen Kunden bis Anfang des Jahres rund 47 000 Euro bezahlen mussten. Nun bekommen sie den Kompakt-SUV zu einem Startpreis von unter 40.000 Euro angeboten. Damit unterbieten die Chinesen zugleich ihre Hauptkonkurrenten in Deutschland: den ID.4 von VW, der regulär 43 900 Euro kostet, und das Model Y von Tesla, für den der US-Konzern 44 900 Euro normalerweise verlangt.

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Startet BYD mit niedrigeren Preisen eine Rabattschlacht?

Ob die Preissenkung des Weltmarktführers den Beginn eines Preiskampfes in Deutschland und Europa auf dem Markt für Elektroautos markiert und damit den Wegfall der Prämie in Deutschland wettmacht, werden die nächsten Monate zeigen. Zwar hatte Tesla im vergangenen Jahr bereits die Preise gesenkt, trotzdem leidet der Absatz von Elektroautos in Deutschland weiterhin unter den hohen Preisen insbesondere der Fahrzeuge made in Germany. Im vergangenen Jahr waren die Preise sogar gestiegen, ein in Deutschland neu zugelassenes Elektroauto kostete im Schnitt 52 700 Euro.

Nach Einkommen gestaffelte Förderung in Italien

Der Wegfall der Prämie für Elektroautos hat die deutschen Hersteller zumindest animiert, mit Rabattaktionen einem Einbruch der Nachfrage entgegenzuwirken. Ob das hilft, ist zweifelhaft. Die Prämie in Deutschland stand in der Kritik, weil sie die Besserverdienenden bevorzugte, da angesichts der hohen Preise in den meisten Fällen nur diese sich ein Elektroauto leisten können. Einen anderen Weg der Förderung geht ausgerechnet die rechte Regierung in Italien, die gezielt auch den weniger Betuchten den Kauf eines Elektroautos ermöglichen will. Dazu soll es eine Art Abwrackprämie geben für Autobesitzer, die sehr alte Verbrenner gegen einen neuen Stromer tauschen. Die Förderung ist nach dem Einkommen gestaffelt und erreicht einen Maximalbetrag von 13 700 Euro bei einem Jahreseinkommen von bis zu 30 000 Euro. Von der SPD in Deutschland kam eine solche Idee einer nach Einkommen gestaffelten Prämie für Elektroautos bisher nicht.

Mehr: it-times

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