E-Autofahrern droht ein Lade-Debakel

Dank des überraschenden Erfolgs des Elektro-PKWs könnten sich vor Ladestellen Schlangen von wartenden E-Mobilisten bilden. Schon jetzt ist das Idealverhältnis von zehn Autos pro öffentlicher Stromtankstelle deutlich überschritten.

Ladestation Bald lange Schlangen? (AKrebs60/Pixabay)

Wer hätte es noch vor einem Jahr für möglich gehalten? Das 2018 formulierte Ziel der Bundesregierung bis 2022 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen rollen zu sehen, könnte durchaus erreicht werden. Zum Jahreswechsel waren 716 000 ladbare Autos angemeldet. Etwa 374 000 davon waren reine Elektroautos. Möglich machten es Fördergelder, die im Regelfall 9 000 Euro pro E-PKW betragen.

Die Zahlen sind nur auf den ersten Blick bescheiden. Doch vor drei Jahren noch waren nur 54 000 Steckerautos unterwegs und vor zehn Jahre etwa 2400. Allein im vergangenen Jahr betrug der Anstieg 273 Prozent. Das Jahr 2020 sehen viele Verkehrsfachleute als das entscheidende Jahr für die Elektromobilität an. Selbst Volkswagen-Chef Herbert Diess sprach auf der vergangenen Hauptversammlung vom “zwangsläufigen (…) Ende des Verbrennungsmotors“. Bis 2030 könnten sich, so eine Hochrechnung des Berliner Reiner Lemoine-Institutes für das Bundesverkehrsministerium rund zehn Millionen E-Autos – ohne Hybrid-Fahrzeuge – auf deutschen Straßen tummeln.

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Das Problem: Seit Ende Oktober hält der Ausbau des Ladenetzes mit den Neuanmeldungen von Elektro-Fahrzeugen nicht mehr Schritt. Statt der angestrebten Relation von 10 E-Autos zu einer E-Tankstelle kommen jetzt schon über 13 Fahrzeuge auf eine der 55 000 öffentlichen Ladestation. Im Dezember erhöhte sich die Anzahl der Ladevorgänge trotz des coronabedingten Einschränkungen um neun Prozent auf 710 000 bundesweit im Vergleich zum Vormonat.

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