Nach dem heutigen Stand der Technik nehmen Wasserstofftanks viel Platz weg. Forscher der Hochschule München haben mit BMW eine Konstruktion ausgetüftelt, die nicht mehr Raum braucht als die Batterien in E-Autos. Der Wasserstoff-Antrieb gewinnt an Attraktivität.
Der bisherige Platznachteil der Wasserstofftanks resultiert daraus, dass sie einem enorm hohen Betriebsdruck von 700 bar standhalten müssen. Das war bisher nur zu erreichen, indem die Ingenieure die Tanks sperrig in Zylinderform auslegten. Doch das raubt Platz im Innenraum und geht auch zulasten der Fahrdynamik. Daher sind heutige E-Modelle, in denen eine Brennstoffzelle den Wasserstoff in elektrische Antriebsenergie umwandelt, gegenüber akkubetriebenen kaum konkurrenzfähig,
Noch fehlt ein effizienter Fertigungsprozess
Mit der neuen Bauweise könnte sich das ändern, hoffen die Forscher aus Bayern. Der Kniff: Verstrebungen im Tank verhindern zum einen, dass er sich aufblähen kann (siehe Grafik). Zum anderen nimmt er jetzt eine quaderförmige Geometrie an, so dass er im Unterboden dorthin passt, wo alternativ die Batterien untergebracht sind.
Noch steht zum Beispiel die Entwicklung eines effizienten Fertigungsprozesses aus. Doch die Forscher halten das für keine unüberwindliche Hürde. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Projekt mit 1,7 Millionen Euro.
Noch eine Entwicklung könnte der Brennstoffzelle auf die Sprünge helfen. Nach einer Studie des Beratungsunternehmens McKinsey sinken die Herstellungskosten für grünen Wasserstoff kontinuierlich – also solchem, der mit Hilfe von Wind- und Sonnenstrom gewonnen wird. Nur dann ist er klimaneutral.
Außer im Auto hat Wasserstoff auch als heimische Energiezentrale Zukunft. Viel Aufmerksamkeit erregt hat das weltweit erste CO2-freie Solar-Wasserstoff-Kraftwerk des Berliner Startups Home Power Solutions (HPS). Es versorgt Ein- und Zweifamilienhäuser komplett mit Strom und erhielt jüngst den renommierten Energy Award 2021 des Handelsblatts.
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