Ford präsentiert erstes Elektroauto aus deutscher Produktion

In Köln rüstet Ford sein Werk komplett auf die Ära der Elektromobilität um. Heute stellte der US-Konzern sein erstes europäisches reines Elektroauto vor. Beginnt jetzt ein Preiskampf zum Wohle der Verbraucher?

Ford Explorer - das erste reine Elektroauto des US-Konzerns für den europäischen Mark ist ein Crossover-SUV
Auf der Plattform von VW Fords erstes Elektroauto Explorer Bild: Ford

Billig ist es nicht gerade – das erste reine Elektroauto, das Ford in Köln für den europäischen Markt baut. Der Einstiegspreis für den Explorer werde voraussichtlich unter 45 000 Euro liegen, verriet Ford-Europa-Chef Martin Sander bei der heutigen Präsentation. Der mittelgroße SUV im Crossover-Stil tritt damit in der gleichen Preisklasse an wie die Tesla-Varianten Model Y und Model 3. Der hiesige Marktführer bei Stromern hat seine Preise zu Jahresbeginn kräftig gesenkt: um 9100 beziehungsweise 6000 Euro.

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Das erste Ford-Elektroauto spielt in der Preisklasse von Tesla

Für Experten ist der Einstieg der Kölner im SUV-Segment keine Überraschung. Die Dickschiffe sind bei den Käufern äußerst beliebt, die Margen dort deutlich höher als bei Kleinwagen – egal ob mit Verbrennungsmotor oder Steckeranschluss. Das Vorgehen fügt sich nahtlos in die neue Ford-Strategie: Bis 2030 raus aus dem Verbrenner. Danach will der US-Konzern nurmehr elektrische Pkw auf den Markt bringen. Schöne Grüße an Verkehrsminister Volker Wissing.

Transformation zur Elektromobilität

Schon von Juni dieses Jahres an läuft in Köln kein Fiesta mehr vom Band. 2025 stellt Ford im Werk Saarlouis auch die Produktion des Verbrenner-Focus’ ein. Im Gegenzug könnte bereits kommendes Jahr am Rhein ein zweites E-Modell an den Start gehen. In ganz Europa fallen der Transformation zur E-Mobilität 3800 Jobs zum Opfer. Allein in Köln sind es 2300. Der angestrebte Verkauf von 1,2 Millionen Elektroautos bis 2029 soll die verbleibenden Arbeitsplätze zukunftsfähig machen.

Zwar strunzt Ford-Manager Sander: „Der Explorer bereitet den Weg für eine neue Generation beeindruckender Elektrofahrzeuge.” Doch an dem Novizen ist noch wenig Originäres von Ford. Antriebs- und Batterietechnik stammen ebenso wie die Plattform aus Wolfsburg von Volkswagen.

Der Preiskampf bei Elektroautos wird härter

Der VW ID.3 ist zum Beispiel darauf unterwegs. Dem haben die Wolfsburger gerade ein Facelifting verpasst: hochwertiger anmutendes Interieur, bessere Verarbeitung, neue Software. Und der Preis soll von 44 000 auf weniger als 40 000 Euro sinken.

Immerhin. Tritt damit der lange erwartete Preiskampf ein?

Bezahlbare Klein-Stromer aus China

Tatsächlich reagieren Tesla und VW mit ihren Rabatten eher auf die gekürzte staatliche Förderung, die Anfang des Jahres zu einem regelrechten Einbruch der Nachfrage führte. Dagegen vernachlässigen die etablierten Hersteller weiterhin das Segment bezahlbarer Kleinwagen. Die Lücke füllen bisher chinesische Anbieter wie BYD, global mit gigantischen Zuwachsraten von mehr als 300 Prozent inzwischen die Nummer Eins.

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Endlich ein Elektroauto für den schmalen Geldbeutel Quelle: auto motor sport

Volkswagen stellte nun für 2025 immerhin mit dem ID.2 ein erstes Stecker-Fahrzeug in Aussicht, das mit einem Basispreis von weniger als 25 000 Euro auch für schmälere Geldbeutel erschwinglich sein soll (siehe Video oben). Damit sind die Wolfsburger allerdings immer noch weit weg von den 14 000 Euro, für die chinesische Konkurrenten Einstiegsmodelle in ihrem Heimatmarkt anbieten.

Mehr: Ford e-fahrer inside-digital

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