Jetzt Lesch-geprüft: Elektroautos klimafreundlich

Deutschland populärster TV-Wissenschaftserklärer Harald Lesch hat höchstpersönlich nachgerechnet: Elektroautos schlagen Verbrenner bei der Klimabilanz um Längen.

Ladestation für Elektroautos: Sie wandeln 73 Prozent der eingesetzten Energie in Antrieb um, Verbrennermotoren nur 13 Prozent
Ladestation für Elektroautos 73 gegen 13 Prozent bei der Energieeffizienz Bild: myenergi auf Unsplash

Es ist nicht die erste Studie, die belegt: Je zügiger Autofahrer auf Elektroautos umsteigen, umso mehr tragen sie dazu bei, dass die Erderwärmung nicht über den angestrebten 1,5-Grad Celsius-Pfad hinausschießt. Zuletzt wiesen das Forscher der Universität der Bundeswehr München nach. Und eine Analyse aus den USA ergab, dass Steckerfahrzeuge von der Produktion über Nutzung bis zur Verschrottung mehr als 30 Prozent weniger Treibhausgase frei setzen.

Elektroautos mit viel besserer Emissionsbilanz

Dennoch: Das Vertrauen in unbekannte Forscher ist nicht bei jedem ausgeprägt. Daher wächst bei ihnen womöglich die Überzeugung, wenn Deutschlands populärster Fernseh-Wissenschaftserklärer, Harald Lesch, nachrechnet – und zum gleichen Ergebnis kommt.

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Im Detail verglich der Physik-Professor, welche Mengen Kohlendioxid (CO2) das 325-PS-starke, voll elektrische Tesla Modell 3 im Fahrbetrieb ausstößt gegenüber einem 280 PS leistenden 2-Liter-VW-Passat mit Benzinmotor. Dabei legte er zugrunde, dass gegenwärtig hierzulande erst die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammt, also sauber ist. Beim Verbrauch stützte er sich auf die Herstellerangaben. Die Emissionsbilanz fällt klar zugunsten des Teslas aus. Er bläst auf 100 Kilometer knapp fünf Kilogramm CO2 in die Luft, der Passat 20 Kilogramm. Also gut vier Mal so viel.

Stromer auch über den Lebenszyklus betrachtet klar im Vorteil

Kritiker wenden allerdings ein: Würde unter anderem der hohe Energieaufwand für die Batterieproduktion berücksichtigt, fiele der Umweltvorsprung weit geringer aus. Lesch stellte daher eine zweite Berechnung über einen Lebenszyklus von 16 Jahren und 230 000 zurück gelegte Kilometer an. Tatsächlich holt der Verbrenner etwas auf. Doch mit 18 zu 50 Tonnen CO2 schneidet der Tesla immer noch fast drei Mal so gut ab (siehe auch Video unten).

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Im ZDF macht Physik-Professor Lesch die Probe aufs Exemplar: Wer ist klimaschonender: Batterieantrieb oder Verbrennungsmotor?

Elektrische Antriebe unschlagbar bei Energieeffizienz

Der wesentliche Grund für den Klimavorteil ist alles andere als mysteriös. Er liegt in der Wirksamkeit, mit der die konkurrierenden Antriebe die zugeführte Energie in Bewegung umsetzen. Da schneiden Stromer mit 73 Prozent Effizienz weit besser ab als der Verbrennungsmotor mit lausigen 13 Prozent. Er produziert vor allem viel Wärme.

So ist es für Fraunhofer-Forscher keine Frage mehr. Will Deutschland seine Klimaziele erreichen, muss der Absatz von E-Autos massiv steigen. Unter Berücksichtigung der damaligen staatlichen Kaufprämien kamen Experten der Berliner Denkfabrik Agora Verkehrswende Ende 2021 zu dem Ergebnis: Elektroautos zu fahren, ist zudem billiger.

Gekürzte Kaufprämien gefährden den Absatz

Weil die Berliner Ampelregierung die Boni mit Jahresbeginn aber deutlich abgeschmolzen hat und Strom zu tanken merklich teurer geworden ist, droht ein Einbruch bei den Verkaufszahlen. Das prognostiziert der Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer spätestens für 2024. Dem Chef des Duisburger Center Automotive Research (CAR) zufolge halbiert sich der Absatz nahezu von 720 000 E-Mobilen im vergangenen Jahr auf 362 000 Fahrzeuge.

Attraktive Modelle in jedem Marktsegment

Abschrecken sollte das umweltbewusste Autokäufer dennoch nicht. Eine aktuelle Übersicht des Verkehrsclubs ADAC über die besten Elektroautos zeigt, dass in alle Fahrzeugklassen attraktive Modelle vorhanden sind. Selbst im relativ rar besetzten Segment der Kleinwagen. Dort werden voraussichtlich vor allem chinesische Hersteller das Angebot vergrößern. BYD zum Beispiel hat ein E-Auto angekündigt, das weniger als 14 000 Euro kosten soll.

Mehr: Forbes e-fahrer ADAC

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