Konsum entscheidend für Einhaltung des 1,5-Grad-Klimaziels

Nur wenn die Verbraucher ihren Konsum CO2-arm gestalten, kann das 1,5-Grad-Klimaziel erreicht werden. Das besagt eine aktuelle Studie der Universität Hamburg.

Die Grafik zeigt symbolisch, dass sich die Erde auf der schiefen Bahn zum Abgrund befindet - weg vom 1,5-Grad-Klimaziel
Die Erde auf schiefer Bahn Verbraucher haben großen Einfluss auf das 1,5-Grad-Klimaziel Grafik: Uni Hamburg

Können vor allem grüne Technologien und Klimaschutz-Konferenzen wie zuletzt in Ägypten die Erderhitzung abbremsen? Die Hamburger Wissenschaftler halten das für blanke Illusion. Zwei andere Faktoren entschieden darüber, ob die Menschheit gerade noch rechtzeitig auf den im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbarten 1,5-Grad-Celsius-Pfad einschwenkt: Ein klimaneutraler Konsum und Unternehmen, die endlich ernst machen mit der Dekarbonisierung der Wirtschaft.

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1,5-Grad-Klimaziel ohne sozialen Wandel utopisch

Aktuell hat sich unser Planet schon um 1,2 Grad Celsius erwärmt. Erste unumkehrbare Kipppunkte wie das Schmelzen der polaren Eisschilde sind erreicht. Dennoch wäre das 1,5-Grad-Klimaziel rein physikalisch betrachtet noch zu schaffen, konstatieren die hanseatischen Forscher. Aber nur, wenn vor allem die wohlhabenden Industrienationen ihren extensiven Konsum- und Lebensstil endlich einschränken und auf CO2-arme Konsummuster umstellen. Zum Beispiel seltener Fleisch essen und fliegen.

“Entscheidend für das Einhalten der Temperaturziele von Paris ist der soziale Wandel”, sagt Studienleiterin Anita Engels und mahnt. “Da sind wir nicht einmal ansatzweise auf dem richtigen Weg.” Dabei nimmt sie auch die Wirtschaft in die Pflicht. Sie müsse ihre Produkte und Prozesse umgehend klimaneutral gestalten. Würden die beiden großen Hebel aktiviert, bestünden durchaus Chancen, das Schlimmste zu vermeiden, weckt Engels Hoffnung. “Die Handlungsmacht der Gesellschaft für eine positive Klimazukunft ist groß.”

Protestaktionen und Gerichtsklagen haben wenig Einfluss

In einem Szenario stellen die Klimaexperten dar, welche Maßnahmen viel und wenig zur Klimarettung beitragen. Protestaktionen wie die der “Letzten Generation”, Klagen vor Gericht und der Boykott von Geldanlagen in fossile Projekte beispielsweise helfen dem Klima kaum auf die Sprünge. Der Schutz der Regenwälder hingegen zeigt schon einen stärkeren Effekt (siehe Grafik unten).

Die Grafik zeigt, welche Faktoren viel und wenig zum Erreichen des 1,5-Grad-Klimaziels beitragen
Welche Maßnahmen uns dem 1,5-Grad-Klimaziel näher bringen Grafik: Uni Hamburg

Rolle der Medien

Auch auf die Rolle der Medien gehen die Autoren ein. Ihr Urteil fällt zwiespältig aus. Deren Unterstützung für eine klimaneutrale Gesellschaft sei zwar gewachsen. Doch aus Sorge, nicht ausgewogen genug zu berichten, bekämen wissenschaftlich unhaltbare Gegenmeinungen immer noch zu viel Platz eingeräumt, kritisiert Engels. Das gelte insbesondere für soziale Medien wie Facebook und Instagram. “Da finden sich jede Menge Fake News und unzutreffende Berichte, vor allem aus dem rechten Spektrum.”

Mehr: Uni Hamburg taz

1 Kommentar

  1. KLIMA-WAHRHEITEN

    Tornados, Hitze, Wassernot,
    Feuer wüten in Wald und Flur.
    Das Wetter gerät aus dem Lot,
    Klimawandel zieht seine Spur.
    Wir sollten uns Sorgen machen,
    und nicht über Greta lachen.😉

    Man produziert und produziert,
    plündert Ressourcen ungeniert.
    Gewinnmaximierung ist Pflicht,
    die intakte Natur zählt nicht.
    Börsenkurse steh’n im Fokus,
    Umweltschutz in den Lokus.

    Plastikflut und Wegwerftrend,
    man konsumiert permanent.
    Nur unser ständiges Kaufen
    hält das System am Laufen.
    Unser westlicher Lebensstil
    taugt nicht als Menschheitsziel.

    Die Jagd nach ewigem Wachstum
    bringt letztlich den Planeten um.
    Das oberste Gebot der Zeit
    muss heißen Nachhaltigkeit.
    Statt nur nach Profit zu streben,
    im Einklang mit der Natur leben.

    Zu viele Buchen und Eichen
    mussten schon der Kohle weichen.
    Retten wir den herrlichen Wald,
    bewahren die Artenvielfalt.
    Kämpfen wir für Mutter Erde,
    dass sie nicht zur Wüste werde.

    Der Mensch, dieses kluge Wesen
    kann im Gesicht der Erde lesen.
    Er sieht die drohende Gefahr,
    spürt die Erwärmung Jahr für Jahr.
    Homo sapiens muss aufwachen,
    seine Hausaufgaben machen.

    WENIGER IST MEHR

    Gegen den ewigen Wachstumswahn
    muss nachhaltiges Wirtschaften her;
    gegen den Autowahn Bus und Bahn,
    auch im Verkehr ist weniger mehr.
    Urlaubsreisen etwas einschränken,
    beim Essen ans Maßhalten denken;
    statt Hühnerbrust zu fleischloser Lust.
    Beim Heizen mit den Graden geizen.
    Teilen, Second Hand der neue Trend,
    Smartphone Dauerkauf keine Option.
    Bei allem etwas Enthaltsamkeit,
    nehmen wir uns die Freiheit.😉

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus der Skatstadt

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