Zwillings-Studie: Veganer leben gesünder und länger

Lange war strittig, ob es wirklich gesünder ist, sich vegan zu ernähren. Eine Zwillings-Studie liefert nun den Beweis: Die Pflanzenkost hat viele Vorteile.

Auswahl an frischem Gemüse von Avocado und Tomate bis Spargel: Eine Zwillings-Studie beweist - wer sich vegan ernährt, lebt länger
Gemüse-Potpourri Zwillings-Studie räumt letzte Zweifel aus – vegan gesünder als Fleisch
Bild: Jill Wellington auf Pixabay

Dass ein übermäßiger Fleischkonsum den Klimawandel beschleunigt, ist inzwischen Allgemeingut. Nicht entschieden war hingegen bisher der Streit, ob eine rein pflanzliche Ernährung ohne Milch, Eier und Käse zu einem Nährstoffmangel führt. Vor allem an Eiweiß, Eisen und Vitamin B12. Jetzt belegt eine Zwillings-Studie aus den USA: Die Sorge ist unbegründet. Wer sich vegan ernährt, darf sich vielmehr auf ein gesünderes und längeres Leben freuen. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

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Zwillings-Studie beseitigt alle Zweifel

Um eine unbestechliche Vergleichsgrundlage zu haben, führte Christopher Gardner sein Experiment mit genetisch identischen eineiigen Zwillingen durch. Gardner ist Ernährungsprofessor an der kalifornischen Stanford Elite-Universität. Die Geschwisterpaare wuchsen im gleichen Haushalt auf und pflegten bis zum Start der Vergleichsstudie ähnliche Lebensstile. Fleisch, Wurst, Fisch und Milchprodukte zu den Mahlzeiten inklusive.

Mehr Ballaststoffe, weniger Pfunde auf der Waage

Während ein Zwilling seine Essgewohnheiten mit hochwertiger Mischkost beibehielt, ernährte sich der andere streng vegan. Und schon nach vier Wochen registrierten die Wissenschaftler enorme Unterschiede. Die Veganer nahmen weniger gesättigte Fettsäuren zu sich, dafür mehr Ballaststoffe, und sie nahmen ab. Zugleich sanken ihre Cholesterin-Werte. Alles gut für das Herz-Kreislauf-System. Überdies sank ihr Insulinspiegel – und damit das Risiko, an Diabetes zu erkranken. Mangelerscheinungen traten dagegen nicht auf (siehe auch Video unten).

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Stanford-Forscher Gardner mit Zwillingen Verbesserung der Darmflora

Und noch zwei weitere positive Effekte entdeckte das Team um Gardner. Die Darmflora verbesserte sich. Und es gingen weniger Telomere verloren. Diese schützen unsere DNA und haben Einfluss auf die Zellteilung. Beide Effekte, betont Gardner, verlangsamten die Alterung.

“Schadens-Tsunamie” durch Chips und Fast Food

Der Forscher will Anhänger der fleischlichen Lust trotz der eindeutigen Studienergebnisse nicht belehren oder gar bekehren. Doch einen klaren Rat hält er parat: „Viel wichtiger als eine strenge vegane Ernährungsweise ist es, mehr pflanzliche Lebensmittel in die Ernährung zu verwenden. Wer lange leben möchte, wird davon profitieren.”

Wer seinen Hunger hingegen vorwiegend mit industriell hochverarbeiteten Lebensmitteln stillt – Fast Food, Chips, Proteinriegel – riskiert einen regelrechten “Schadens-Tsunamie” für seine Gesundheit. Das zeigt eine jüngste Studie der Universität Bristol. Speiseröhrenkrebs, Hirntumore, Schlaganfälle, Herzinfarkte – das Gefahrenpotenzial für Schlecht-Esser ist riesig.

Lecker und gesund: Masala- und Linsengerichte

Gut-Esser hingegen brauchen auf Gaumenschmeichler keineswegs zu verzichten. Darauf hinzuweisen, ist Gardner wichtig. “Die meisten Studienteilnehmer waren überrascht, wie lecker die veganen Gerichte schmeckten”, berichtet er. Zu seinen eigenen favorisierten Mahlzeiten zählt er: indische Masala-Rezepte, asiatische Gemüsepfannen und afrikanische Linsengerichte. Wohl bekomm’s!

Mehr: stanford cnn

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