Die Lust auf Steaks und Schnitzel schwindet

Die Deutschen essen so wenig Fleisch wie zuletzt 1989. Der Pro-Kopf-Verzehr sank 2020 gegenüber dem Vorjahr um 750 Gramm auf 57,3 Kilogramm – und damit auf ein Jahrzehnte-Tief. Der Trend ist gut fürs Klima: Etwa 15 Prozent der Treibhausgase stammen aus der Tierhaltung.

Geänderte Ernährungsgewohnheiten Vor allem Schweinefleisch büßt an Beliebheit ein

Vor allem Schweinefleisch verliert an Popularität. 2010 legte sich jeder Verbraucher mehr als 40 Kilogramm auf den Teller, 2020 waren es nurmehr knapp 33 Kilogramm – 940 Gramm weniger als im Jahr davor. Der Konsum von Kalb und Rind nahm im Jahresvergleich um vergleichsweise bescheidene 40 Gramm ab. Lediglich beim Geflügel gönnten sich die Bundesbürger einen Zuschlag um 180 Gramm.

Die Entwicklung spiegelt sich in der Fleischproduktion wider. Laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) erzeugten die Landwirte 2020 Fleisch mit einem Schlachtgewicht von 8,5 Millionen Tonnen – ein Rückgang um 1,6 Prozent gegenüber 2019. Auch der Ex- und Import von Fleisch sank in dem Pandemie-Jahr deutlich um fast 15 Prozent.

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Fleischsteuer könnte Nachfrage weiter bremsen

Eine von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner jüngst ins Spiel gebrachte Fleischsteuer könnte Schnitzel und Filets verteuern und die Nachfrage weiter bremsen. Bis Ende 2026 haben zudem die Handelskonzerne Lidl, Aldi Nord und Süd, Rewe und Edeka zugesagt, den Umsatzanteil mit Fleisch aus artgerechter Haltung auf mindestens 20 Prozent anzuheben. Auch die Ware wird teurer sein.

Ökologisch betrachtet hat die Steakbremse nur Vorteile. Schließlich gefährdet der extensive Fleischkonsum außer dem Klima auch die Artenvielfalt auf unserem Planeten. Weil die Flächen fressende Viehwirtschaft zahllose Ökosysteme zerstört, bedroht sie nach einer aktuellen Studie das Überleben von 24 000 Spezien.

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