Eine Super-Batterie soll E-Autos in zehn Minuten zu einer Reichweite von 400 Kilometern verhelfen. ADAC-Vergleich listet effizienteste Stromer auf.
Autofahrer, die mit dem Kauf eines Elektroautos liebäugeln, schauen neben dem Preis vor allem auf Reichweite und Ladegeschwindigkeit. Das zeigen Umfragen. Weil Stromtankstellen noch immer selten sind, möchte niemand das Risiko langer Wartezeiten an der Ladestation eingehen, nur um nach kurzer Zeit erneut elektrisch nachtanken zu müssen.
Reichweite ist ein entscheidendes Kaufkriterium
Um so bedeutender sind Speicher, die rasch aufgefüllt sind, und mit denen ein Fahrer weit kommt. Beide Wünsche soll die “Shenxing”-Batterie erfüllen, die der chinesische Weltmarktführer CATL jetzt vorgestellt hat. Ganz unbescheiden spricht Wu Kai, leitender Wissenschaftler von CATL, von einem “Meilenstein” in der Entwicklung der Elektromobilität. Und fügt hinzu: “Wir wollen die fortschrittliche Technologie allen zugänglich machen.
Erfüllen sich die Ankündigungen der Chinesen, würde das tatsächlich einen großen Sprung nach vorn bedeuten. Die neuen Superzellen sollen in nur zehn Minuten Ladung für 400 Kilometer aufnehmen können. Zum Vergleich: Der bisherige Primus Tesla gibt für sein Model 3 an, in 15 Minuten bis zu 275 Kilometer Reichweite nachtanken zu können. Eilt es nicht, soll der CATL-Akku sogar Saft für 700 Kilometer fassen.
Meilenstein für die Entwicklung der Elektromobilität
Die Chinesen wollen noch dieses Jahr mit der Massenproduktion beginnen und die Batterien vom neuen Jahr an ausliefern. Ob die Lithium-Eisenphosphat-Zellen auch in ihrem deutschen Werk bei Erfurt vom Band rollen werden, hat das Unternehmen noch nicht verraten. Auch nicht, welche Autobauer sich schon für den Speicher interessieren.
Für Interessenten, die jetzt nach einem effizienten Steckerauto mit großer Reichweite und geringem Verbrauch suchen, liefert ein aktualisierter ADAC-Vergleich wertvolle Fingerzeige. Testsieger wurde der windschnittige Hyundai Ionic 6 mit 86,3 Kilowattstunden (kWh) benötigter Energie für eine Volladung. Das Gefährt kommt damit rund 550 Kilometer weit. Der Tesla Model 3 belegt den dritten Platz hinter einem weiteren Hyundai-Stromer, dem Klein-SUV Kona Elektro.
Wirtschaftsweise fordert günstigere deutsche E-Mobile
Derweil verschickte die deutsche Wirtschaftsweise Monika Schnitzer via der britischen Tageszeitung “The Telegraph” eine dringliche Mahnung an die hiesigen Autohersteller. Sie sollten sich beeilen, ihre E-Fahrzeuge günstiger und attraktiver anzubieten, mahnt die Volkswirtschafts-Professorin. Sonst würden sie gegenüber den chinesischen Konkurrenten den Kürzeren ziehen. Die werben wie auch Tesla zunehmend aggressiv mit Kampfpreisen um Kunden.
Da ist viel dran. Gerade erst hat eine Umfrage unter deutschen Autokäufern zu Tage gefördert, dass zu hohe Preise drei von vier Verbrennerfahrer von einem Umstieg auf E-Mobile abschrecken. Was Wunder: Die Einstiegspreise liegen zumeist bei 45 000 Euro und steigern sich zum Beispiel beim Familien-Van ID.Buzz von VW schnell auf 65 000 Euro. Und dafür gibt es gerade einmal die Minimal-Ausstattung.
Mehr: n-tv fnp elektroauto
Hinterlasse jetzt einen Kommentar